Rezepte

Wie sieht ein Rezept für Ergotherapie aus?

Ergotherapie wird in der Regel von Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin (Hausarzt/Hausärztin oder Facharzt/Fachärztin) auf einem Ergotherapie Rezept (Heilmittelverordnung 18) oder einem Privatrezept verordnet. Im Falle von Ergotherapie in Folge eines Arbeitsunfalls erhalten Sie ein Rezept der Berufsgenossenschaft.

Krankenkassenrezept (Heilmittelverordnung 13) S. 1

Krankenkassenrezept (Heilmittelverordnung 13) S. 2

Rezept für
Privatpatienten

Dabei kann je nach Krankheitsbild und Ziel zwischen folgenden ergotherapeutischen Maßnahmen als Heilmittel gewählt werden:

  • Sensomotorisch-perzeptive Behandlung
  • Motorisch-funktionelle Behandlung
  • Er­go­the­ra­peu­ti­sches Hirn­leis­tungs­trai­ning/neu­ro­psy­cho­lo­gisch orien­tier­te Be­hand­lung
  • Psychisch-funktionelle Behandlung

Zusätzlich kann bei Bedarf einmalig eine Beratung zur Integration ins häusliche und/oder soziale Umfeld durchgeführt werden.
Das Wichtigste in Kürze (Heilmittelrichtlinie 2021)

  • Ergotherapie darf sowohl von Fachärzten als auch von Hausärzten und Allgemeinmedizinern verordnet werden.
  • Ergotherapie wird dann verordnet, wenn es krankheitsbedingt zu Einschränkungen in den Bereichen Selbstversorgung (Aktivitäten des täglichen Lebens), Produktivität (Beschäftigung, Kindergarten, Schule, Beruf) und/oder Freizeit kommt
  • Die Rezepte bei gesetzlich Versicherten sind max. 28 Ka­len­der­ta­ge ab Ausstellungsdatum gültig; die Behandlung muss in dieser Zeit begonnen werden (bei Privatversicherten gibt es keine Einschränkung).
  • Bei dringlichem Behandlungsbedarf (Auswahloption auf Rezept) ist die Behandlung innerhalb von 14 Kalendertagen zu beginnen.
  • Soweit es für die Versorgung der oder des Versicherten unmittelbar nach der Entlassung aus dem Krankenhaus erforderlich ist, kann die Krankenhausärztin im Rahmen des Entlassungsmanagements Ergotherapie nach Maßgabe des Heilmittelkataloges für einen Zeitraum von bis zu sieben Kalendertagen (also bis zu 7 Therapieeinheiten) verordnen. Die Heilmittelbehandlung muss innerhalb von sieben Kalendertagen nach der Entlassung aufgenommen werden und darüber hinaus innerhalb von zwölf Kalendertagen nach der Entlassung abgeschlossen sein.
  • Die orientierende Behandlungsmenge definiert die Summe der Behandlungseinheiten, der das angestrebte Threapieziel erreicht werden kann. Sie ergibt sich indikationsbezogen aus dem Heilmittelkatalog. Nach Ausschöpfung der orientierenden Behandlungsmenge sehen die gesetzlichen Krankenkassen eine Therapiepause von 6 Monaten vor, bevor ein erneuter Verordnungsfall eintreten kann.
  • Konnte das angestrebte Therapieziel mit der orientierenden Behandlungsmenge nicht erreicht werden, sind weitere darüber hinausgehende Verordnungen möglich, die demselben Verordnungsfall zuzuordnen sind. Dies gilt unabhängig davon, ob es sich um eine kontonuierliche Behandlung, um rezidive oder neue Erkrankungsphasen handelt.
Privatversicherte

Privatversicherte erhalten zu Beginn der Behandlung eine Honorarvereinbarung. Nach Rezeptabschluss wird der vereinbarte Betrag privat in Rechnung gestellt. Die Rechnung kann bei der privaten Krankenversicherung zur Erstattung eingereicht werden. Sollte Ihre Kasse entgegen den Bestimmungen im Vertrag Probleme bei der Erstattung machen, sprechen Sie uns bitte an, damit wir Sie ggf. bei einem Einspruch beraten können.

Verordnung der Berufsgenossenschaft

Verordnung der Berufsgenossenschaft (Rückseite)

Verordnung der Berufsgenossenschaft

Wenn Ergotherapie als Folge eines Arbeitsunfalls verordnet wird, erhalten Sie ein Rezept der Berufsgenossenschaft. Abweichend von den Bestimmungen der Krankenkassen sind Sie bei diesen Therapiemaßnahmen zuzahlungsbefreit. In der Regel finden die Therapietermine in kürzeren Abständen (höherfrequentig) statt.